In Phoukhoun I decide not to cycle south to Viang Vieng as originally planned, but east to Phonsavan.
I like it much better in the mountainous northeast, with few western tourists, than in Vang Vieng in the midst of young, drunken "backpackers", who stagger half naked through the streets and
vomit unconcernedly on the road.
This happened three years ago, when I had already managed the beautiful route in one day and spent two days in Vang Vieng.
In Phoukhoun entscheide ich, nicht wie ursprünglich geplant, südlich nach Viang Vieng weiter zu radeln, sonder östlich nach Phonsavan.
Mir gefällt es im bergigen Nordosten, mit wenigen westlichen Touristen deutlich besser, als in Vang Vieng inmitten von jungen, betrunkenen „Backpackern“, die halbnackt durch die Strassen
torkeln und sich ungeniert auf die Strasse übergeben.
So geschehen vor drei Jahren, als ich die wunderschöne Strecke schon einmal in einem Tag bewältigt hatte und zwei Tage in Vang Vieng verbracht habe.
Also three years ago I had been on the road from Phonsavan to Phou Khoun together with Mike the Belgian, vice versa. A lot of things look familiar to me again. But new are the huge
pineapple-planted slopes.
Of course, we won't let this opportunity pass us by. A fresh, whole, 50-cent Mak Nat peeled right in front of us. Most fruit in Laos has a compound name. Mak stands for fruit, Nat names the
actual pineapple. Further examples are:
Mak Kwai - Banane
Mak Muang - Mango
Mak Mo - Melone
Mak Muang - Mango
Mak Mo - Melone
Ebenfalls vor drei Jahren war ich zusammen mit Mike dem Belgier, umgekehrt, von Phonsavan nach Phou Khoun unterwegs gewesen. Vieles kommt mir wieder bekannt vor. Neu sind allerdings die riesigen, mit Ananas bepflanzen Hänge.
Die Chance lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Eine frische, ganze, vor unseren Augen geschälte Mak Nat für 50 Cent. Die meisten Früchte in Laos haben einen zusammengesetzten Namen. Mak steht dabei für Frucht, Nat benennt die eigentliche Ananas. Weitere Beispiele sind:
Mak Kwai - Banane
Mak Muang - Mango
Mak Mo - Melone
Around noon, we have just left a small pass behind us, we find a shady place. Ideal to take our delicacies out of the bamboo basket and enjoy them. In front of it we hang up our ground cover and the tent to dry. The obligatory nap after our meal is a must.
Gegen Mittag, wir haben gerade einen kleine Passhöhe hinter uns liegen lassen, finden wir ein schattiges Plätzchen. Ideal um unsere Köstlichkeiten aus dem Bambuskorb zu holen und zu geniessen. Davor hängen wir unsere Bodenplane und das Zelt zum Trocknen auf. Das obligatorische Nickerchen im Anschluss an unsere Mahlzeit darf natürlich nicht fehlen.
After the lunch break it continues downhill. Good for Sand's knee, which has been swollen for several days.
In the late afternoon we reach a village in a valley bottom. As usual we fill up our water supplies, cross a bridge and pass an inn. We tackle the last ascent for today, as we both prefer camping
rather than staying overnight in an inn.
The climb is moderate, but not good for Sand's knee. After an hour I discover a small campground hidden next to the road. We hesitate. I don't really like the place, Sand is not fully convinced
either.
So we cycle on.
Two curves further we decide to pitch our tent in the high grass next to the road. The place is higher than the street level and we are additionally protected by the knee-deep water ditch from
possibly falling asleep car drivers.
When our tent is ready to move in, we sit down on the wall and eat our remaining daily ration of sticky rice and pork strips. Laotians on motorbikes and cars drive by and are happy when they
discover us.
One couple even stops and invites us to a party in the village behind us in the valley.
We have trouble convincing them that we have found our place for today.
But we are supposed to be wrong.
About an hour later, we are already lying in the tent, I suddenly discover the lights of two flashlights or headlights at the foot of the tent. I am immediately on the alert.
Someone is looking for us specifically or has already discovered us, because our place is in the curve, so you actually drive past it in the darkness, if you don't know that someone is there.
I immediately reach for my pepper spray and open the tent entrance.
Less than five metres from us, on the left side of the road, there is a motorbike, two men with bright headlamps make their way through the thicket and come towards me determinedly.
I am dazzled, but immediately feel that this is not meant to be a friendly visit. The man in front of me looks at me hostilely, he seems to be drunk or on drugs. And he comes too close. I don't
like that at all.
Memories of my night of horror in Cambodia two years ago immediately come to mind.
While the first guy tries to look past me into the dark tent interior, I watch the second guy in the background. He gives me a better, more peaceful impression.
Whether I am alone, the first guy wants to know. I deny, say we are two. I mean to feel that he wants to pass me in the direction of the tent, but I will not let it come to that.
I try to communicate with him, but immediately notice that I cannot reach him anymore. I am only the last obstacle he has to overcome and it seems as if he is only thinking about when and how he
will attack me.
"Sand ! You have to talk laos with this guy!" I shout sand over my left shoulder!
Sand understands immediately as she has watched the whole scene so far.
The guy seems surprised. He answers Sand. A short dialogue begins, at the end of which the second man finally moves him to leave.
Shortly afterwards the motorbike disappears uphill in the dark.
According to Sand, the guy had claimed to be from the police and had tried to warn us that camping here is very dangerous.
We immediately agree: we do not believe this story.
I've been thinking. I remember the inn in the valley. I tell Sand my plan. We immediately pack up, roll slowly in the moonlight and check the three hundred meters of altitude down into the valley
and take a room for the night after all.
Better safe than sorry.
Nach der Mittagspause geht es weiter bergab. Gut für Sand‘s Knie, das seit einigen Tagen dick angeschwollen ist.
Am späten Nachmittag erreichen wir ein Dorf in einer Talsohle. Wir füllen wie üblich unsere Wasservorräte auf, fahren über eine Brücke an einem Gasthaus vorbei und nehmen den letzten Anstieg
für heute in Angriff, da wir beide lieber zelten als in einem Gasthaus zu übernachten.
Der Anstieg ist moderat, dennoch nicht gut für Sand‘s Knie. Nach einer Stunde entdecke ich einen kleinen Zeltplatz versteckt neben der Strasse. Wir zögern. Mir gefällt die Stelle nicht so
richtig, Sand ist ebenfalls nicht voll überzeugt.
Also radeln wir weiter.
Zwei Kurven weiter treffen wir dann die Entscheidung unser Zelt direkt im hohen Gras neben der Strasse aufzubauen. Der Platz liegt höher als das Strassenniveau und wir sind zusätzlich
durch den knietiefen Wassergraben vor eventuell einschlafenden Autofahrern geschützt.
Als unser Zelt bezugsfertig ist, setzen wir uns auf die Mauer und verzehren unsere restliche Tagesration an Klebreis und Schweinefleischstreifen. Laoten auf Motorrädern und Autos fahren vorbei
und freuen sich, als sie uns entdecken.
Ein Pärchen hält sogar an und lädt uns in das hinter uns im Tal liegende Dorf zu einer Party ein.
Wir haben Mühe, sie davon zu überzeugen, dass wir unseren Platz für heute gefunden haben.
Doch wir sollen uns irren.
Ungefähr eine Stunde später, wir liegen bereits im Zelt, entdecke ich plötzlich am Fussende des Zeltes die Lichter zweier Taschenlampen oder Scheinwerfer. Sofort bin ich in
Alarmbereitschaft.
Da sucht uns jemand gezielt bzw. hat uns schon entdeckt, denn unser Platz liegt in der Kurve, da fährt man eigentlich in der Dunkelheit daran vorbei, wenn man nicht weiss, dass da jemand
ist.
Ich greife sofort nach meinem Pfefferspray und öffne den Zelteingang.
Keine fünf Meter von uns, links am Strassenrand, steht ein Motorbike, zwei Männer mit grellen Stirnlampen bahnen sich den Weg durchs Dickicht und kommen zielstrebig auf mich zu.
Ich bin geblendet, fühle aber sofort, dass das kein Freundschaftsbesuch werden soll. Der Vordermann schaut mich feindselig an, er scheint betrunken oder auf Drogen. Und er kommt mir zu nahe.
Das gefällt mir überhaupt nicht.
Sofort werden Erinnerungen an meine Horrornacht vor zwei Jahren in Cambodia wach.
Während der erste Typ an mir vorbei ins dunkle Zeltinnere versucht zu schauen, mustere ich den zweiten Typ im Hintergrund. Er macht mir einen besseren, friedlicheren Eindruck.
Ob ich alleine bin, will der erste Typ wissen. Ich verneine, sage wir sind zu zweit. Ich meine zu spüren, dass er an mir vorbei in Richtung Zelt will, doch so weit werde ich es nicht kommen
lassen.
Ich versuche mit ihm zu kommunizieren, merke aber sofort, dass ich ihn nicht mehr erreiche. Ich bin nur noch das letzte Hindernis, das es für ihn zu überwinden gilt und es scheint als überlege
er nur noch, wann und wie er mich angreifen wird.
„Sand ! You have to talk laos with this guy!“ rufe ich Sand über meine linke Schulter zu!
Sand begreift sofort, hat sie doch die ganze Szene bisher beobachtet.
Der Typ scheint überrascht. Er antwortet Sand. Ein kurzer Dialog beginnt, an dessen Ende der zweite Mann ihn letztendlich dazu bewegt wieder abzuziehen.
Kurz darauf verschwindet das Motorbike bergauf im dunkeln.
Laut Sand hatte der Typ behauptet, er sei von der Polizei und hatte uns warnen wollen, dass das Campen hier sehr gefährlich sei.
Wir sind uns sofort einig: die Geschichte glauben wir nicht.
Ich überlege. Das Gasthaus im Tal fällt mir ein. Ich teile Sand meinen Plan mit. Wir packen sofort zusammen, rollen bei Mondlicht langsam und kontrolliert die dreihundert Höhenmeter ins Tal
hinunter und nehmen uns für diese Nacht doch ein Zimmer.
Sicher ist sicher.