Vor zwei Jahren bin ich bereits die ganze Strecke von Phuket bis hoch nach Bangkok geradelt.
Letztes Jahr ging es in die entgegengesetzte Richtung: von Kambodscha bis runter nach Khao Lak Bang Niang.
Ich kenne die Strecke also recht gut und ehrlich gesagt ist sie größtenteils nicht sehr prickelnd.
Deswegen habe ich mich dieses Jahr dazu entschlossen, direkt nach der kambodschanisch-thailändischen Grenze den Zug nach Bangkok zu besteigen.
Die beiden Nächte davor habe ich nochmals in Kambodscha gezeltet. In der ersten der beiden Nächte war ich bereits eingeschlafen, als ich noch einmal geweckt wurde. Der Landbesitzer, ein junger Kambodschaner, bestand darauf, daß ich noch etwas mit ihm esse und ein Bier trinke. Da konnte ich nicht nein sagen.
Tags darauf hieß es Abschied nehmen von Scott, dem Fotograf, der die letzten Wochen und Tage sehr viel für mich getan hatte. Zuerst hatte er mir einen neuen Brooks Ledersattel aus Bangkok mitgebracht, dann hatte er mich über Tage auf seiner Yamaha Motocrossmaschine begleitet um mich per Drohne, Handvideokamera und Fotoapparat bei meinem Radtrip durch Kambodscha zu begleiten. Am Ende soll ein dreiminütiger Film daraus entstehen. Bin jetzt schon gespannt darauf.
Danach ging es für mich den ganzen Tag entlang der Grenze zu Thailand Richtung Grenzübergang Poipet. Gut 30 Kilometer davor habe ich nochmals gezeltet. Mittlerweile habe ich, glaube ich, ein gutes Auge für die richtigen Plätze um mein Zelt aufzubauen. Kaum war ich damit fertig zeigte sich der Abendhimmel von seiner schönsten Seite.
Vorgestern habe ich die letzten Kilometer bis zur Grenze hinter mich gebracht. Die Einreise war super einfach und unkompliziert. Ich habe ein Visa on arrival für 28 Tage bekommen und musste nichts dafür bezahlen.
Auf der anderen Seite der Grenze, also in Thailand, bin ich direkt in Aranyaprathet zum Bahnhof geradelt um mich mit Gegebenheiten vertraut zu machen und endlich wieder lecker thailändisch zu essen.
Den Rest des Nachmittags habe ich damit verbracht ein wenig Wäsche zu waschen, alle meine elektrischen Geräte und Akkus aufzuladen und mich auszuruhen.
Samstag früh hieß es dann um 5 Uhr aufstehen, packen und im Dunkeln zum nahe gelegenen Bahnhof radeln. Um 6 Uhr begann der Ticketverkauf, Abfahrt war um 6:40 Uhr.
Obwohl die Fahrt mehr als fünf Stunden gedauert hat, war sie doch sehr kurzweilig. War der Zug am Anfang noch leer, füllte er sich Richtung Bangkok immer mehr. Thailänderinnen mit Körben voller Speisen und Getränke stiegen immer wieder zu, dabei wurden zu meinen Füßen auch Maden und Schlangen angeboten. Faszinierend.
In Bangkok angekommen hieß es dann wieder Tickets für die Weiterfahrt nach Suratthani käuflich erwerben. War alles ganz unkompliziert, Kundenfreundlich und super preiswert. Die ganze Fahrt von Aranyaprathet bis nach Suratthani, wir sprechen hier von mehr als 900 Kilometern Strecke, kostet mich am Ende des Tages inklusive Fahrrad 20 €uronen. Ach ja, Thais fahren gratis!
Der Nachtzug, den ich gewählt habe, hat Bangkok um 18:30 Uhr verlassen. Gut ausgeschlafen bin ich heute morgen um 6:30 Uhr in Suratthani aus dem Zug gestiegen und habe mich auf den Weg Richtung Krabi gemacht.
Es fühlt sich gut an wieder in Thailand zu sein...
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