Ein Traum wird wahr: Nam Ou River


Als ich mich vor wenigen Monaten das erste Mal konkreter mit einer Routenplanung für meinen Südostasientrip auseinander gesetzt habe, war ich sofort davon fasziniert, vielleicht doch noch einen Abschnitt des Nam Ou Rivers mit dem Boot fahren zu können.

 

Seit Jahren wird hier an einem gigantischen Staudammprojekt gearbeitet. Sieben Dämme werden den einst so wunderschönen Fluß nach Fertigstellung fragmentieren.

 

Seit gestern nun haben wir Gewißheit, daß die ganze Strecke, von Nong Khiaw bis nach Muang Khua, immer noch schiffbar ist. Wieder einmal sind wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

 

Mike geht es wieder besser und so werden wir heute morgen gemeinsam ein Boot besteigen, das uns in vier Stunden hoffentlich zu unserem Zielort nahe der vietnamesischen Grenze bringt.

 



 

Damit ersparen wir uns 3.500 Höhenmeter und 212 Kilometer.

 

Dass es nun doch noch klappt, haben wir eigentlich dem Besitzer, der von uns bewohnten Bungalows zu verdanken. Vorgestern, am frühen Nachmittag - wir wollen gerade Mittagessen gehen - lädt er uns zum Lunch in sein Haus ein.

 

Da man das ja schlecht ablehnen kann und vor allem Mike sich die letzten Tage immer wieder auf französisch mit ihm so nett unterhalten hat, willigen wir lächelnd ein.

 

Eine Straßenecke weiter, werden wir zum Teil eines Szenarios, das wir schon morgens wahrgenommen hatten. Überall stehen gedeckte Tische mit Essen und Getränken darauf. Das halbe Dorf scheint versammelt, um die Geburt eines Babys zu feiern, das zu diesem Zeitpunkt bereits einen Monat alt ist.

 



 

Den ganzen Nachmittag essen und trinken wir mit den Söhnen unseres Vermieters und feiern damit das neue Familienmitglied. Als alle Laoten mehr oder weniger betrunken sind, endet die Feier gegen 16 Uhr. Wir helfen beim Abbau der Hifi-Anlage und lernen dabei Kamphone kennen, der uns den entscheidenden Tipp gibt.

 

Ein perfekter Tag, der bei mir mit heftigen Kopfschmerzen endet. Fluchtartig verlasse ich nach Einbruch der Dämmerung das Geschehen. Laobier ist lecker, aber ich habe es im Verdacht, das es nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot hergestellt worden ist ;-). Mitverantwortlich in diesem Zusammenhang ist auch die laotische Unsitte, das Glas eines Gastes nie leer werden zu lassen;-)

 



 

Gestern beim Abendessen, auf der anderen Seite des Flusses, sind wir uns einig:

 


 

Beim Blick vom Balkon, sehen wir nichts anderes, außer Grün und Braun in allen Nuancen. Balsam für das Auge und die Seele. Ich könnte stundenlang einfach hoch, auf die mit Dschungel bedeckten Berge schauen.

 

Unfassbar ruhig und schön, im Gegensatz zu unserer westlich modernen, urbanen Welt aus Stahl und Beton mit all dem künstlich erzeugten, elektronischen Warntönen an jeder Ecke. Von Feinstaub und Baustellenlärm ganz zu schweigen.

 



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