Das Ende ist absehbar...

Bis Bangkok sind es mit dem Auto noch 182 km, zu Fuß lediglich 169 km. Also nehme ich die zweite Variante und  reise weite mit dem Fahrrad :-).

 

Wird allerdings ein wenig unter erschwerten Bedingungen stattfinden, da ich heute morgen einen schwerwiegenden Fehler begangen habe. Über Nacht hatte ich meine Radlerhose vor meine bescheidene Hütte zum auslüften aufgehängt. Als ich sie dann heute morgen anziehe, ist sie noch ziemlich feucht.

 

Das führt im Laufe des Tages dazu, daß die Innenseiten meiner Oberschenkel immer mehr wundgerieben werden. Irgendwann weiß ich nicht mehr wie sitzen. Nochmal ein paar Stunden später ist der Schmerz Normalität...

Wie ich nach dem heutigen Tag annehmen muß, war das gestern wohl der Abschied vom schönen Teil meines Lebens der letzten drei Monate. Tagsüber war ich wieder größtenteils nur am Golf von Thailand entlang geradelt, hatte genug Strecke gemacht und abends ein super einfaches, aber idyllisches Plätzchen für 350 Baht (weniger als 10 €) gefunden. Ganz wichtig: ich war der einzige Gast. Der Abend, 20 Meter vom rauschenden Meer entfernt, bei Vollmond und silberner Wasseroberfläche, war wieder etwas ganz Besonderes.

Morgens hatte ich noch ein gutes Frühstück bei Grandma´s Bed & Breakfast bekommen, bevor ich die Stadt Richtung Norden verließ. Hierher will ich gerne eines Tages zurückkommen. Sehr nette Gastgeber und das Haus, erbaut in tradionell thailändischem Stil, war einfach ein Traum in Teakholz. So etwas liebe ich.

Ging es zunächst noch an der Küste entlang, wobei ich die ersten Affen gesehen habe, radelte ich danach durch Hinterland. Hatte was von Spanien, hat mir jedenfalls sehr gut gefallen.

Dann wieder zurück auf den Highway. Immer noch die schnellste Art Distanzen zu überwinden. Aber nichts was richtig Spaß macht.

Bei der ersten  Gelegenheit biege ich wieder Richtung Küste ab und von da an geht es stundenlang an Krabbenfarmen entlang. Einfach nur erschreckend, wie wir den tierischen Teil unserer Nahrung produzieren. Die Natur bleibt danach als Trümmerhaufen zurück. Hauptsache die 100 g für 99 Cent. Vom verfütterten Antibiotika ganz zu schweigen.

Am Eingang des Khao Sam Roi Yot Nationalparks wird vor Affen und deren Fütterung gewarnt. Mir wird die Gelegenheit gar nicht geboten, mir zeigen sich die Kameraden nicht. Scheint ebenfalls ein lohnendes Ziel für nächstes Jahr zu sein. Höhlen, Kanäle und tolle Buchten versprechen jedenfalls einiges.

Heute folgt dann die für mich persönlich abstoßend häßliche und menschenfeindliche Bettenburg Hua Hin. Von Bangkok sind es nur 200 km bis hier. Was aber Menschen in Massen dazu bewegt, genau dorthin zu reisen, wo die gleichen Konsumtempel wie daheim stehen, die gleichen Verkehrsdichte herrscht, die gleichen Wolkenkratzer die Landschaft verschandeln, das wird sich mir in diesem Leben nicht mehr erschließen. Hier in Thailand ist wohl einer der Gründe die Königsfamilie. Sie entflieht der Hitze Bangkoks seit 80 Jahren hierher. 25 km weiter beschließe ich den Tag in Cha-Am.

 

"Um ein tadelloses Mitglied
einer Schafherde sein zu können,
muss man vor allem ein Schaf sein."
(Albert Einstein)

 

Da bin ich lieber ein "lonely wolf"....

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Stefano Jaross (Freitag, 06 März 2015 23:32)

    Salve me in Lieberman, I have site grade being Didier in Brussels I'm Wohnzimmer und less nich ganz neidlos Deinen Tagesbericht! Lass es Dir in den nächsten Tagen gut teen und melds Dich so bald Du wider zu Hause bist! Nachträglich such noch alpes guts sum Geburtstag!

  • #2

    Axel (Samstag, 07 März 2015 16:58)

    ....das Ende ist absehbar? Und wer schreibt demnächst die tolle morgendliche S-Bahn Lektüre? ;-)
    Genieße die Tage und komm gesund heim.

  • #3

    Jürgen (Montag, 09 März 2015 10:35)

    He's coming home..he's coming home

  • #4

    Sandra (Dienstag, 10 März 2015 14:46)

    komm gut heim Dirk...