Montezuma´s Rache ?

Pünktlich, kurz vor meiner Abreise in gut 2 Stunden, habe ich gestern gesundheitliche Herausforderungen bekommen. Habe doch einige Shakes und viel Gemüse gegessen, da fängt es gestern in meinem Magen an zu blubbern. Ein Fall für Perenterol. Das dazu getrunkene Cola lief komplett durch und war sofort wieder draussen. Zumindest schlafen konnte ich, Bauchkrämpfe sind auch Fehlanzeige.

Gegen 7 Uhr radle ich gut gelaunt die 200 Meter zum Jeddy, wie die Piers hier heissen. Der Himmel ist blau, es ist noch etwas frisch, es scheint ein schöner Tag zu werden.

 

Es ist schon einiges los, die üblichen Verdächtigen, die Mopedtaxifahrer grinsen mir respektvoll zu, ich bin bereits nach einem Tag bekannt. Denn mit dem eigenen Fahrrad mit Gepäck ist hier nur Einer unterwegs.

 

Vorderrad anheben, rauf aufs Pier, die Landebrücke runter. Unten liegen drei Boote. Ich tippe auf das rechte. Das, in dem Einer auf der Brücke mit Kopfhörer am arbeiten ist. Ich frage ihn, ob das Boot nach Kawthaung fährt. Er verneint, obwohl es vorne auf dem Bug steht. Ich richte mich gerade gemütlich auf ein wenig Warten ein, als ein Burmese in einem T-Shirt auf mich zukommt. Mein Hirn signalisiert mir noch "das Wappen auf dem Shirt kennst Du", als er mich anspricht und mir zu verstehen gibt, daß das Speedboot wegen Motorschadens heute ausfällt. Was will man erwarten, es ist ein FC Everton Shirt. Der Lokalrivale meines Liverpool FC, dessen Basecap auf meiner Rübe thront.


Und wie so oft im Leben, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Gestern abend, als ich auf dem Nachtmarkt am Ufer, als ich noch das eine oder andere leckere vegetarische burmesische Gericht probiert habe, hat mir ein Einheimischer ganz nett eine Visitenkarte eines nagelneuen Guesthouse zugesteckt. Ach ja, ich mußte nicht allein essen. Diesmal hat mir ein Einäugiger Gesellschaft geleistet. Der arme Kerl. Ich habe eine schöne Schale Reis mit drei fetten Fleischstückchen gekauft und ihm unter den Tisch gestellt. Der hat das genossen...


Also zum neuen Guesthouse, denn 35 € die Nacht muß nicht nochmal sein. Es werden 25 €. Aber nach sieben kostenlosen Naturschlafplätzen liegt mein Schnitt immer noch bei nur 15 €.


Zuerst muß ich jedoch meine Kumpels, die Mopedtaxifahrer fragen, wo ich hin muß. Einer erklärt mir "links, rechts, geradeaus", ein anderer bestätigt. Kaum biege ich das erste Mal ab, überholt mich der erste Taxifahrer und bedeutet mir ihm zu folgen. Ein zweiter fährt neben mich und bedeutet mir dem ersten zu folgen. Die lassen einen nicht allein. Einfach schön. Zur Belohnung drücke ich ihm 200 Khyat (20 Cent) in die Hand. Der hätte das auch ohne Trinkgeld gemacht.


Also gönne ich mir noch einen Ruhetag und werde morgen mit einer anderen Speedbootgesellschaft mein Glück versuchen. Mit Fotos ist nix, denn die Leitung sind einfach zu dünn dafür.


Ich rechne damit, morgen gegen nachmittag nach der Ankunft in Kawthaung direkt auf die andere Flußseite nach Ranong ausreisen zu können. Von dort aus versuche ich direkt mit dem Boot weiter nach Ko Phayam zu kommen. Im Sabai Sabai Ressort kann ich wohl für 5 € die Nacht direkt am Strand in meinem eigenen Zelt campen. Robinson Crusoe der Neuzeit, wie cool!


Mal sehen, wie lange ich es dort aushalte bevor mich das Itchy Feet Syndrom wieder weiterziehen lässt...


Wie gesagt, es gibt ein Leben vor der Rente (die diskutieren gerade über Rentenalter 69...)


Kommentar schreiben

Kommentare: 0