Das Aus kurz vor Lo Manthang (Rückblick)


 

Nach meinem Sturz, bewältige ich, mit meinem von Hand zurechtgebogenen Kurbelkettenblatt, noch den nächsten Pass, wieder mal mehr schiebend als fahrend. Oben angekommen, treffen auf einen Nepalesen, der mit seinen beiden Pferden unterwegs ist. Ratna scheint sich vortrefflich mit ihm zu unterhalten.

 


 

Ich nutze die Gelegenheit, mache ein paar Fotos und genieße einfach den Augenblick. Jeder Anstieg gerät bei so einem Panorama umgehend in Vergessenheit. Stahlblauer Himmel und sandfarbene Töne soweit das Auge reicht. Balsam für die Seele. Bewunderung und Staunen über die Natur.

 

"EVERYTHING HAS BEAUTY, BUT NOT EVERYONE CAN SEE"

 

*Konfuzius

 



 

Auch unser nächstes Etappenziel, Charang, hatten wir schließlich am Nachmittag erreicht.

 


 

Die Unterkunft ist nett und geräumig, die Speisekarte (100 Rupies = 90 Cent) und das Essen gut und reichhaltig. Wie oft üblich, muß Ratna am Abend selbst Hand anlegen, um mein Essen zuzubereiten. Das er sich dabei größte Mühe gibt, sieht man.

 


 

Doch am nächsten Morgen springt mir gleich auf den ersten hundert Meter zwei Mal die Kette ab. Kurz darauf, nach einer Bachquerung, reißt sie dann endgültig.

 

Der Schrauber in mir ist gefragt. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Mit Entsetzen über mich selbst, muß ich feststellen, daß ich weder ein paar Kettenglieder noch ein Kettenschloß mit mir führe. Das war´s dann wohl endgültig.

 

Ratna taucht irgendwann auf. Ich erkläre ihm die Situation und schicke ihn zu Fuß zurück nach Charang auf der anderen Seite des Tals. Eine gute Stunde später hat er einen Jeep organisiert. Schnell verstauen wir das Bike auf dem Dach.

 

Im Inneren begrüßen mich zwei nette Italiener, die schon in den 70er-Jahren in Kabul (Afghanistan) unterwegs gewesen sind. Netterweise nutzen sie meine Situation nicht finanziell aus. Der Preis von 600 Rupies, für den Lift zu unserem Ziel, erscheint mir angemessen und nebenbei erfahre ich noch viele interessante Dinge über die Welt der Kunst. Die Beiden sind Fachleute in diesem Bereich.

 

So erscheint die holprige Fahrt nach Lo Manthang recht kurzweilig.

 


 

Am großen Ziel angekommen, beziehen wir unser Quartier und ich mache mich direkt daran, mein Bike doch noch fahrtüchtig zu bekommen.

 


 

Nach langer Suche finde ich tatsächlich doch noch ein Kettenschloß (ich wußte doch, daß ich es eingepackt hatte ;-)) und es gelingt mir das Exzenter-Tretlager so einzustellen, daß selbst die verkürzte Kette gerade noch passt. Das Unglaubliche dabei: sie hält bis heute ;-) !

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0