Kagbeni - Chele (Tag 6) - auf 3.000 Meter Höhe

Ursprünglich sollte ich meinen Guide am 13. Oktober in Jomsom treffen. Nakul, der Inhaber von Corsa Nepal Adventures, hatte mich aber bereits darüber informiert, daß ich meinen Führer erst am 14. Oktober in Kagbeni kennenlernen würde. Doch auch an diesem Abend sitze ich alleine in der nepalesischen Küche, trinke Tee, esse etwas und warte vergeblich auf ihn.



Am nächsten Morgen, als ich gerade mein Frühstück beendet habe, steht er schüchtern, aber grinsend dann endlich vor mir. Es kann also losgehen.


Auf dem Weg zum Checkpoint kaufe ich mir eine Basecap, denn der Wind hat mir meine bisherige Mütze am Tag zuvor vom Kopf gerissen und in den Fluss geweht. Die Formalitäten sind schnell erledigt und mit dem Nilgiri (7.061m) im Rücken geht es aus Kagbeni hinauf Richtung Tangbe.





Da Ratna, mein Guide, gleich hinter Kagbeni einen steilen Pfad als Abkürzung nutzt, bleibe ich zunächst hinter ihm zurück. Das ändert sich aber schnell, nachdem wir die erste kleine Anhöhe erreicht haben und ich in die Pedale treten kann. Es geht auf und ab, begleitet von einer irrsinnig genialen Landschaft und den damit unweigerlich grandiosen Panoramen.


Ich bin endlich da, wo ich am liebsten bin. In kargen, wüstenähnlichen Landschaften mit möglichst wenig Ansiedlungen und Menschen. Dort wo nur das Pfeifen des Windes mein fast schon meditatives Radeln begleitet. Die Natur und die Stille genießend, manchmal auch meinen Gedanken nachhängend, motiviere ich mich immer wieder mit einem Blick auf meinen Höhenmesser. Und dann erreiche ich die erste kleine, für mich "magische" Höhe. 3.000 Meter !




 

Kurz vor Tangbe kreuzen sich Ratna´s und mein Weg wieder. Es ist erst kurz nach 10 Uhr 30 und er will bereits Mittagessen gehen. Da mir das zu früh ist, trennen sich unsere Wege hier schon wieder. Doch immer wieder holt er mich ein. Kein Wunder, der Bursche ist nicht groß, wiegt keine 60 Kilo und ist echt flink wie ein Wiesel. Erschwerend kommt für mich hinzu, daß ich die Straße bzw. Piste benutzen muß und er durch Abkürzungen schneller unterwegs ist.

 



 

In Chhusang essen wir gemeinsam zu Mittag, durchqueren anschließend ein Flußbett und gehen das letzte Teilstück unserer Tagesetappe an. Zunächst flach am Fluß entlang, queren wir anschließend eine tolle Stahlbrücke und sind gut eine Stunde später an unserem Ziel Chele.

 




Auf dem Weg dorthin entdecke ich bei einem Stopp ein paar Gämsen in einer Felswand links von mir. Doch kein Vergleich zu meiner unverhofften Begegnung der tierischen Art eine Tag später!




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Kommentare: 1
  • #1

    Stefan (Ostfildern) (Freitag, 27 November 2015 13:23)

    Hi Dirk,
    mit dem Reiserad.....auf 3000......cool,

    Take care mate.
    Stefan=)